Sonderausstellung

Rheingold und Elbsilber – Wagner-Landschaften in Radierungen von Elke Daemmrich

Die in der Ausstellung im Jagdschloss Graupa gezeigten Arbeiten entstanden während zwei Residenzen in den Wintermonaten 2018 und 2019 im Lohengrinhaus, wo sie sich der großartigen wie ambivalenten „Geist- Klang-Landschaft“ Richard Wagners grafisch zu nähern versuchte. Ihr Ausgangspunkt war dabei die sächsische Landschaft in Bezug zu Wagner und wie diese sein musikalisches Werk anregte.

Elke Daemmrich lebt und arbeitet zwischen Südfrankreich und Dresden. Ihre Kunst entsteht im Wechselspiel zwischen den Welten: ihre Malerei in der Hitze Südfrankreichs und ihr grafisches Werk in den Wintermonaten im Dresdner Atelier, in Zusammenarbeit mit der Grafikwerkstatt Dresden. Ihre ersten Radierungen und Kupferstiche schuf sie in Zusammenarbeit mit dem Goya Museum Castres, Frankreich für ihre Ausstellung „Los toros“, welche Francisco de Goya und dem Stierkampf gewidmet war. 2017 erhielt sie für ihre grafische Serie „Syria war“ den Unesco Preis in Monaco.

Die in der Ausstellung im Jagdschloss Graupa gezeigten Arbeiten entstanden während zwei Residenzen in den Wintermonaten 2018 und 2019 im Lohengrinhaus, wo sie sich der großartigen wie ambivalenten „Geist- Klang-Landschaft“ Richard Wagners grafisch zu nähern versuchte. Ihr Ausgangspunkt war dabei die sächsische Landschaft in Bezug zu Wagner und wie diese sein musikalisches Werk anregte. Der Rhein ist die Elbe. Als Wagner Rheingold schuf, hatte er den Rhein nicht gesehen, so Johannes Burkhardt.

So wie Wagner machte sich Elke Daemmrich zu Fuß auf den Weg, die Landschaft zu erkunden und radierte ihn in fast romantischen Bezug, sowohl bei seinen Wanderungen durch die Gründe, als auch bei seinem täglichen Elbebad. Bei ihren Recherchen stieß sie auf wichtige persönliche Aspekte, wie seine Freundschaft und sein Zerwürfnis mit Nietzsche, sein Verhältnis zu seinen beiden Frauen Minna und Cosima, und auf seine frühe Kindheit, die geprägt war durch die Leiden der Folgen der Völkerschlacht und den Tod seines Vaters. Die meisterlich geschaffenen Ätzradierungen auf Zink und Kupfer speisen sich aus der Durchdringung von inneren Bildern und einem sensitiven Prozess ihrer physischen Realisation. Elke Daemmrichs Bilder finden sich jenseits der heutzutage üblichen „Projektionskunst“. Sie entstehen organisch in einem langsamen Prozess, in sich entfaltender Linienführung, Flächen- und Raumbildung, mit einem elementaren Gespür für Materialien, Formen und Strukturen.